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2018NSU Ro 80 Custom
Most articles ever written about the NSU Ro 80 focused on the technical side, mainly the futuristic rotary engine designed by Felix Wankel. The design pinned by Claus Luthe was also praised for being ahead of the game, too – back in the time when the car was new. When I was a young boy, frequently riding shotgun in our neighbors’ lime green metallic Ro 80 in the 1980’s, it was just an old and somewhat anachronistic car. Always maintained by the (ex-) NSU dealership, the car was in great shape and absolutely spotless, but in my eyes it lacked something I could never really pinpoint back then. Now, three decades later, I know what it was: presence – or rather the lack thereof. The upright greenhouse with the slim pillars and chrome trim, the narrow track and the huge ground clearance made the still modern looking shape of the body feel aged.
In this photoshop chop, I adressed the above points and as a result the car has a lot more presence. Most obviously the ride height has been altered and the track widened. Apart from that I fixed the greenhouse by performing a top chop and modifying the rake of all pillars. To tie in the design of the pre-facelift taillights with the widened track, they have been modified as well instead of opting for the ugly facelift parts.
Guido Keffel
Der RO80 ist eine Design-Ikone. Warum ist er zu einer Ikone geworden? Weil er genauso ist wie er ist!
Die richtige Mischung aus ausgezeichneten Details und eigenständigen Proportionen haben diesen Wagen zu einem beinahe zeitlosen Musterstück automobilen Industridesigns werden lassen.
Nun hätte man den Wagen natürlich auch ganz anders gestalten können. Die Frage ist nur, ob er sich dann ebenfalls zu einer Ikone hätte entwickeln können. Der RO80 ist ein Auto der 60er/70er Jahre und darf natürlich auch so aussehen wie ein Auto seiner Zeit. Das ist ja auch ein Teil des Reizes den dieses Auto ausmacht. Auf Grund der Excellence seines Designs macht er aber auch heute noch in den 2000er Jahren eine gute Figur unter modernen Fahrzeugen. Warum also den Wagen dem heutigen Geschmack anpassen? Tiefergelegt, breite Schluffen druntergeschraubt, flaches Dach, massive Front und schon hat man ein Auto das perfekt den heutigen Zeitgeist widerspiegelt. Massig, potent. Das Problem ist nur: Autos dieser Art sind ja heute in ausreichender Zahl und Qualität vorhanden. Warum also dem 7er BMW, dem Audi A8, dem VW Phaeton noch ein weiteres Automobil zur Seite stellen das den gleichen Gestaltungsmaximen folgt?
Der umgestaltete blaue “RO80” hat einfach nicht mehr die ikonenhafte Eigenständigkeit des ursprünglichen Entwurfs sondern reiht sich, versehen mit den Designattributen der heutigen Zeit, ein in die Menge der Konkurrenzmodelle. Ganz abgesehen davon zeigt die Überarbeitung auch gravierende funktionale Mängel. Soll man etwa ohne Federung fahren? Die großen Räder haben keinerlei Bewegungsfreiraum in den Radhäusern und würden sich beim Einfedern an der Karosserie aufreiben. Einzig den geänderten, vergrößerten Rückleuchten möchte ich positiv bewerten. Die Rückleuchten des Originals kamen mir angesichts des hohen Hecks immer etwas unterdimensioniert vor. Daher konnte ich dem späteren Facelift durchaus folgen und finde es gar nicht so verkehrt. Neben der Vergrößerung der Rückleuchten konnte die waagerechte Kofferraumfuge nun geschickt verborgen werden und endlich verschwand die wie nachträglich drangeschraubt aussehende Griffleiste, die immer den Fluss der umlaufenden Gürtellinie störte.
Zusammenfassen möchte ich meine Ausführungen in dem Satz:
Verbesserung einer Ikone? Eine sinnlose Anstrengung!
Sebastian Motsch
Sehr geehrter Herr Keffel,
über ihren ausführlichen Kommentar freue ich mich sehr. Ich gebe Ihnen vollkommen Recht, dass der Ro80 eine Ikone des Automobildesigns ist. Soweit mir bekannt ist, hat sich noch niemand jemals an einem echten Ro80 vergriffen und tiefgreifend etwas daran verändert.
Die Homepage auf der Sie dieses Bild gefunden und kommentiert haben, hat eine andere Zielsetzung als Bilder von originalen Fahrzeugen zu zeigen. Wie sie an den 300+ Photoshop Chops erkennen können, sind schon Pixel vieler automobiler Ikonen in dieser virtuellen Karosseriewerkstatt modifiziert worden. Bei sehr hochpreisigen Klassikern und historisch wertvollen Einzelstücken schreibe ich meist sogar dazu, dass ich das Original nicht modifizieren würde. Das schöne an Photoshop ist jedoch, dass man seiner Fantasie freien Lauf lassen kann – das Auto in der Garage des Sammlers davon aber gänzlich unberührt bleibt.
Wie im Text erwähnt, durfte ich als Kind regelmäßig im Ro80 unseres Nachbarn mitfahren. Ich verbinde mit dem Fahrzeug sehr positive Erinnerungen, vor allem an den vibrationsfreien Antrieb der ganz anders klang als die anderen Fahrzeuge damals. Auch im Auto Quartett gewann man immer leicht mit dem Ro80, die maximale Drehzahl stach alle anderen aus.
Gerne erkläre ich Ihnen das Gedankenspiel, welches zu dem Bild des blauen NSU Ro80 geführt hat.
Ro80 und Mazda RX-8 haben nicht nur die Antriebstechnik gemeinsam, einen Wankelmotor ohne Turboaufladung und zwei Sitzreihen, sondern auch fast den gleichen Radstand. Was liegt also näher als in Gedanken damit zu spielen, die Karosserie eines Ro80 auf das Chassis eines SE3P zu transplantieren? Das Chassis des RX-8 ist eine sehr gute und äußerst erschwingliche Basis mit hervorragender Gewichtsverteilung und einem excellent abgestimmten Fahrwerk. Das fertige Fahrzeug wäre nach wie vor relativ klein, leicht und filigran in der Gestaltung. Die von Ihnen genannten Fahrzeuge sind in einer ganz anderen Liga unterwegs und wiegen das Doppelte.
Alle Radläufe nach oben versetzen um das Auto tiefer zu bekommen war essentiell, das Top Chop habe ich dann zusätzlich als Fingerübung und Spaß an der Freude gemacht. Designstudien haben immer sehr knapp bemessene Spalte, aber mit einem state-of-the-art Luftfahrwerk könnte man auch komfortable Fahrbarkeit über Feldwege hinbekommen.
Ihre positives Feedback über die modifizierten Rückleuchten freut mich. Den meisten ist bisher überhaupt nicht aufgefallen, dass sie anders sind als die Originalen. Zusammenfassend möchte ich sagen: Wären Budget und eine passende Werkstatt vorhanden, würde ich mir genau mit diesem Konzept einen RoX-80 bauen.
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Motsch